Clostridium difficile
Vorkommen
Weltweit verbreitet
Reservoir
Hauptreservoir ist der menschliche Darm (bis zu 80 % bei Kindern, bis zu 5 % bei Erwachsenen) und die Umwelt, z. B. Boden, Oberflächenwasser.
Übertragsungswege
- Direkter Kontakt Mensch-zu-Mensch: Körperkontakt, vorwiegend über die (kontaminierten) Hände
- Indirekter Kontakt: Kontaminierte Materialien, bspw. Arbeitsflächen, Stauschläuche, Kleidung oder Patientenakten
- Orale Aufnahme der Bakterien (Sporen)
Begünstigende Faktoren für eine Übertragung/Infektion
- Antibiotikatherapie im Krankenhaus
- Anzahl der Bakterien
- Direkter Kontakt eines Keimträgers mit der Haut oder Schleimhaut einer anderen Person
Inkubationszeit
Die Inkubationszeit ist aufgrund der Möglichkeit einer vorausgehenden Kolonisation schwer zu bestimmen. Sie kann nur wenige Tage betragen, sich aber auch über Monate erstrecken.
Klinische Symptome
Auftreten einer nosokomialen, abrupten Diarrhö mit fauligem Geruch. Bei schweren Verläufen blutiger Stuhl. Schmerzen im Abdomen, häufig tritt Fieber auf. Wichtiger Hinweis: ausgeprägte Leukozytose und Hypalbuminämie. Außerdem: Ileus, pseudomembranöse Colitis (PMC), toxisches Megakolon, Darmperforation, Sepsis.
Prophylaxe
Strikte Einhaltung von Standardhygienemaßnahmen, insbesondere Handhygiene, kontrollierter Umgang mit Antibiotika, etablieren einer lokalen C. diff-Surveillance, frühzeitiges Erkennen der Infektion und zügige Einleitung der sachgerechten Therapie.
Risikogruppen
- Menschen mit gastrointestinalen Grundkrankheiten
- Ältere Personen
- Personen mit schwachem Immunsystem
- Patienten nach Antibiotikatherapie
- Patienten mit einer nichtsteroidalen Entzündungshemmer-Behandlung
- Personen mit reduzierter H+-Ionenkonzentration im Magensaft und/oder H2-Rezeptor-Antagonisten
- Kontaktpersonen von C. diff-Patienten
weitere Informationen und Publikationen
- Informationen für PatientInnen und Angehörige, LZG.NRW (2014)
- Weitere Informationen zu Clostridium difficile finden Sie auch auf der Internetseite des Landeszentrums für Gesundheit (LZG) NRW (vormals LIGA.NRW, Stand 2010).
- Bürgerinformationen in den Sprachen Englisch, Französisich, Russisch, Türkisch und Arabisch finden Sie hier.
- Clostridium difficile: RKI-Ratgeber für Ärzte, RKI (2011)
- Konsiliarlabor Clostridium difficile, Universitätsklinikum des Saarlandes
Epidemiologisches Bulletin des Robert Koch-Instituts (RKI) zu C. difficile
Im Epidemiologischen Bulletin des RKI werden wöchentlich offizielle Mitteilungen und wissenschaftliche Beiträge rund um das Thema Infektiologie veröffentlicht. Das Bulletin richtet sich v. a. an den öffentlichen Gesundheitsdienst, ÄrztInnen in Praxis und Klinik sowie Labore. Beiträge zum Thema Clostridium difficile finden Sie in den folgenden Ausgaben:
- Epidemiologisches Bulletin 27/2014: Schwer verlaufende Clostridium-difficile-Infektionen: IfSG-Surveillancedaten von 2013
- Epidemiologisches Bulletin 26/2013: Aktuelles zur Epidemiologie von Clostridium difficile
- Epidemiologisches Bulletin 25/2013: Schwer verlaufende Clostridium-difficile-Infektionen: IfSG-Surveillancedaten von 2011 und 2012
Demnächst mehr! Diese Seite ist noch im Aufbau. Unter Downloads können Sie schon einmal einen Steckbrief zu C. difficile herunterladen.